Verl ist Host Town für die Special Olympic World Games, die im Juni 2023 in Berlin ausgetragen werden. Als eine von insgesamt 216 Städten, Gemeinden und Landkreisen in Deutschland wird Verl damit vier Tage lang Gastgeberin für eine der internationalen Delegationen sein. Denn bevor die Spiele am 17. Juni in der Hauptstadt beginnen, sollen die Athletinnen und Athleten aus aller Welt schon einmal Land und Leute kennen lernen und sich so auf das bedeutendste Sportereignis für Menschen mit geistiger und mehrfacher Behinderung einstimmen.
Als die Zusage eintraf, dass Verl als Host Town ausgewählt wurde, war die Freude im Rathaus groß. „Toll, dass wir dabei sein dürfen. Wir freuen uns sehr auf unsere Gäste, denn Inklusion ist für uns ein ganz wichtiges Thema“, sagt Bürgermeister Michael Esken. „Zum einen möchten wir den Sportlerinnen und Sportlern sowie ihren Teams natürlich eine richtig schöne Zeit in unserer Stadt bereiten. Zum anderen sehen wir die Dynamik der Special Olympic World Games und des Host-Town-Programms auch als große Chance an, die Inklusion vor Ort weiter voranzubringen und noch mehr in das Bewusstsein der Menschen zu rücken“, ergänzt er.
Auch in Verl werde daran gearbeitet, den Sport mit Angeboten für Menschen mit Behinderung immer weiter zu öffnen. So gibt es hier unter anderem das Sportangebot der „Bunten Bande“, das durch den TV Verl organisiert wird. In dieser Gruppe erleben Kita-Kinder mit psychomotorischem Förderbedarf und junge Menschen mit geistiger Behinderung zwischen fünf und 25 Jahren gemeinsam Freude an der Bewegung. „Solche Angebote möchten wir etablieren und weitere Kooperationspartner für inklusive Projekte gewinnen. Gespräche laufen auch bereits“, berichtet Matthias Haeder, der bei der Stadt Verl als wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Sportförderung tätig ist. In der Bewerbung als Host Town hatte die Stadt es deshalb so formuliert: „Wir wollen die gesellschaftliche Teilhabe und den Austausch stärker fördern sowie Berührungsängste abbauen.“ Weiter heißt es: „Ein guter Grund, um die Stadt als Host Town auszuwählen, ist einer der wichtigsten: Die Motivation der Menschen, etwas Nachhaltiges im Bereich Inklusion zu bewegen.“ Das hat die Jury offenbar überzeugt, Verl als Host Town auszuwählen.
Die Bewerbungen wurden von Gremien mit bis zu zwölf Mitgliedern aus den jeweiligen Landesverbänden, den Athletinnen und Athleten von Special Olympics und Mitarbeitenden aus dem Organisationskomitee (LOC) gesichtet und bewertet. Auf dieser Grundlage haben das Präsidium von Special Olympics Deutschland und das LOC dann in enger Abstimmung mit dem SO-Länderrat die Entscheidungen getroffen, welche Städte als Host Town dabei sein dürfen.
Die 216 Host Towns werden den Empfang für die internationalen Delegationen bereiten. Über vier Tage, vom 12. bis 15. Juni 2023, sind sie Gastgeber für die Athletinnen und Athleten sowie deren Teams. So sollen die Sportlerinnen und Sportler aus aller Welt ihr Gastgeberland besser kennenlernen. Michael Lohfink, 2019 als Radfahrer bei den Weltspielen in Abu Dhabi dabei, sieht in diesen vier Tagen noch einen weiteren Vorteil für die Delegationen: „Innerlich werden sie gespannt sein wie Flitzebogen.“ Die Vorbereitungszeit trage daher auch dazu bei, Ruhe reinzubringen und Abwechslung zu erfahren.