Regina Wie das Geld des Ehrenamtspreises verwendet werden konnte –
Das Malawi- Projekt Umoza na Malawi wurde im November 2020 von der Stadt Verl mit dem Ehrenamtspreis in Höhe von 4.000 Euro ausgezeichnet.
Das Geld ist mittlerweile seiner Verwendung zugeflossen. Viel Gutes konnten wir damit bewirken.
In Malawi, einem der ärmsten Länder der Welt (das Pro Kopf Einkommen liegt unter einem 1 Euro am Tag) ist der Zugang zu sauberem Trinkwasser noch immer nicht allen Menschen möglich. In vielen Dörfern gibt es weder Elektrizität, noch eine Wasserversorgung. Die Menschen, meistens Frauen und Kinder, müssen mehrere Kilometer gehen, um Wasser zu holen – oftmals aus kleinen Bächen und Wasserstellen. Da diese Wasserstellen auch von Tieren benutzt werden, ist das Wasser oft verschmutzt und verursacht Krankheiten wie Cholera.
In vier dieser Dörfer konnten wir nun eine Flachbrunnen (shallow well) bauen. Ein Flachbrunnen kostet rund 1.000 Euro und versorgt ca 100 Menschen im Dorf mit sauberem Trinkwasser. Die Freude dort ist riesig. Die Kinder, die sonst vor der Schule schon zum Wasserholen geschickt wurden, können jetzt direkt zur Schule gehen und sind nicht schon müde, wenn sie gerade angekommen sind. Die Frauen haben mehr Zeit, ihre Gärten zu bestellen und freuen sich, für ihre Familien gutes und sauberes Trinkwasser zu bekommen. Gerade jetzt ist sauberes Wasser wichtig: Auch in Malawi ist Corona leider zurück. Die Delta Variante verbreitet sich derzeit in Windeseile. 80 % der Fälle sind importiert. Prävention ist der beste Schutz in Malawi, das bereits jetzt marode Gesundheitssystem ist einem starken Ausbruch der Pandemie nicht gewachsen. Es gibt für das gesamte Land (18 Millionen) Menschen gerade mal 24 Intensivbetten, kaum 1% der Bevölkerung ist vollständig geimpft. Selbst für Zweitimpfungen ist kein Impfstoff vorhanden.
Wir freuen uns mit den Menschen, dass wir in vier Dörfern zur Verbesserung der Lebensbedingungen beitragen konnten. 3.000 Euro sind aus dem Preisgeld in dieses Projekt geflossen. Der vierte Flachbrunnen wurde aus einer Privatspende finanziert.
Mit dem Restbetrag haben wir an drei Schulen den Bau von Schultoiletten unterstützt (Pit latrines)
An vielen Schulen sind zu wenig Schultoiletten vorhanden und viele sind im schlechten Zustand.
Die Primary School in Kaporo hat über 1000 Schüler/innen – und insgesamt nur 5 Schultoiletten. Insbesondere für die Mädchen eine Herausforderung, die während der Menstruation der Schule deshalb fernbleiben. Die dadurch entstehende Bildungslücke ist kaum auszugleichen.
Man kann sich gut vorstellen, dass es rund um die Schule um die Hygiene nicht sehr gut bestellt ist. Das fördert ebenfalls die Verbreitung von Infektionen durch Insekten und verunreinigte Böden.
Sechs Primary Schools wurden von unserem Komitee vor Ort ausgewählt, an denen der Bedarf am dringendsten war. Jede Schule erhielt eine Doppelkabinentoilette. Die Errichtung erfolgte mit Unterstützung der lokalen Bevölkerung, die als Eigenleistung Sand beschaffte, den Aushub der Gruben, durch Anfertigung und Beschaffung der Steine dazu beitrug, diese Toiletten zu errichten. Jede Toilette erhielt zudem einen Wasserspender zum Händewaschen.
Auch hier war die Freude der Lehrer und Schüler über diesen kleinen Beitrag zur Verbesserung der Situation an den Schulen groß. Eine Doppelkabinen Toilette kostet rund 500 Euro mit Eigenleistung der lokalen Bevölkerung.
Wie nötig diese Schultoiletten sind, zeigen die Bilder der vorherigen Toiletten zeigen.
Es ist ein kleiner Beitrag, den wir leisten konnten, um die Situation an den Schulen zu verbessern und nun auch den Mädchen zu ermöglichen, an allen Tagen die Schule zu besuchen.
Wir freuen uns riesig mit den Menschen in Malawi, dass wir mit diesem Preisgeld zusätzlich zu unseren primären Bereichen der Unterstützung der Landwirtschaft, der Bildung – Übernahme von Schulgeld- und der Wiederaufforstung einen Beitrag zu Verbesserung der gesamten Lebenssituation leisten konnten.
Tawonga chomene-vielen Dank! Wie man im Norden Malawis sagt!
Weitere Infos gibt es unter www.malawi-projekt.de und im FB Malawi-Projekt.
